Der Karpfen

Der schon seit dem frühen Mittelalter wohlbekannte und in Teichen gepflegte Karpfen  (Cyprinus Carpio) erreicht, von einigen Riesen abgesehen, die 1,5 m lang geworden sein sollen, eine Länge von etwa 1m bei einem Gewicht von 20-30 Kg. Es sind in letzter Zeit auch größere Exemplare gafangen worden. Der momentan schwerste gemeldete Karpfen hat ein Gewicht von knapp 45 Kg. Das kleine vorstülpbare Maul ist mit dicken Lippen und zwei Oberkieferbarteln umgeben.

 

Dein großes Verbreitungsgebiet reicht von Europa nach Ostasien, und es gibt viele örtliche Formen, die sich hinsichtlich der äußeren Körpergestalt, der Zahl der Wirbel, der Flossenstrahlen und der Beschuppung beträchtlich voneinander unterscheiden.

 

Man hat lange Zeit zu Unrecht geglaubt, daß die insbesondere durch ihre verschiedene Beschuppung voneinander abweichenden Karpfen auch verschiedene Arten seien. So der mit wenigen und unverhälnismäßig großen Schuppen besetzte Spiegelkarpfen oder der von allen Schuppeb entblößte Lederkarpfen, die auch im Körperumriß durch ihre Hochrückigkeit stark vom schlanken, beschuppten Formen abweichen. Es handelt sich dabei um Rassen, die insbesondere durch züchterische Auslese dieses seit Jahrhunderten kultivierten Fisches entstanden sind. Der Karpfen ist auch heute noch der wichtigste Zuchtfisch, dessen zahlreiche Stämme auf  Fleischreichtum und Schnellwüchsigkeit hin ausgelesen worden sind. Die jährliche Weltproduktion liegt bei etwa  300 000 t. Außerordentlich erfolgreiche Produktionsziffern haben hochtechnisierte Zuchtanlagen der sogenannten Warmwasser-Fischzucht erbracht. Hierbei wachsen Karpfen selbst bei kleinen Becken erheblich schneller als in mitteleuropäischen Teichen, wie Versuche von 23°C erwiesen haben.

 

Schon zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert wurde der Karpfen als Teichfisch in Europa weit verbreitet. Heute kommt er ebenso in Australien, Nordamerika und vielen tropischen Ländern als Zuchtfisch vor. In natürlichen Gewässern bevorzugt er ruhiges Wasser mit Sand- oder Schlammgrund und reilichen Pflanzenbeständen. Seine Nahrung bilden Kleintiere des Bodens, wie Würmer, Mückenlarven und Weichtiere, sowie pflanzliche Stoffe. Mit 4 oder 5 Jahren wird er geschlechtsreif, in tropischen Gebieten und in Warmwasseranlagen teilweise schon nach 1 Jahr. Die Eier sind klebrig und haften an Pflanzen. Die Laichzeit liegt in Mitteleuropa in der Zeit von Mai bis Juni. Bei einer mittleren Temperatur von 20°C entwickeln sich die Eier in 3 Tagen bis zum Schlüpfen der Larven.

 

Von wirtschaftlicher Bedeutung sind freilebende Karpfenbestände nur in Südosteuropa. Für die ständige wachsende Sportfischerei sind sie jedoch, vorallem in Westeuropa, von grpßem Interesse.